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MIUT

 

Dieser Trail lief diesmal unter einer besonderen Herausforderung: der MIUT - der Madeira Island Ultra Trail.

Vor jedem Wettkampf, mag er noch so klein sein, habe ich einen großen Respekt. Vor jedem Wettkampf bin ich aufgeregt und frage mich, was erwartet mich diesmal. Habe ich mich optimal vorbereitet? Sind die Wetterbedingungen optimal für den Wettkampf? Habe ich die richtige Ausrüstung? Die richtigen Schuhe? Das richtige Licht für die Läufe in der Dunkelheit? Hält mein Rucksack? Reicht die Verpflegung? Fragen über Fragen, die mich eine Weile vor dem Wettkampf beschäftigen.

Aber die Herausforderung dieses Wettkampfes war diesmal eine besondere: Wie soll ich als Wedeler, der seit Jahren am Deich wohnt und die höchste „natürliche“ Erhebung in der Umgebung der Deich ist, mich auf einen Wettkampf vorbereiten, der fast 14.000 positive und negative Höhenmeter aufweist? Gar nicht?

Das war‘s: Ich wollte versuchen mit nur knapp 500 Höhenmeter (nachgewiesen) in knapp 6 Monaten, einen Lauf bewältigen, der knapp mit 115km und 14.000 Höhenmeter einer der schwierigsten Bergläufen der Region ist. Außerdem wollte ich ohne High Tech Ausrüstung und mit Minimalbudget mit dem auskommen, was mir zur Verfügung stand: Also mit meinen Standardrucksack. Mit meinen Straßenlaufschuhen. Mit meiner Taschenlampe. Usw. Worauf habe ich mich da nur eingelassen.

 

Wie immer bei solchen Läufen ist eine Pflichtausrüstung notwendig, die während des gesamten Rennens im Rucksack bei sich getragen werden muss. Sie Bestand aus:

 

Kurz vor dem Start:

 

Beim Check In:

 

Am 11. April 00:00 Uhr war es dann soweit: Start in Port Moniz. Es war zu der Uhrzeit schon relativ kühl und am liebsten wollte ich eine Jacke anziehen. Aber das Training in kurzer Hose und kurzem Hemd den Winter durch haben sich ausgezahlt. Nach ein paar Metern wurde mir schnell warm und als es die Berge hinaufging, erwies es sich doch als richtige Entscheidung, mit meinem von androgon gesponserten Laufshirt und in kurzer Hose zu starten.

Die ersten Kilometer waren hart und erinnerten mich daran, dass es vielleicht doch keine so gute Entscheidung war, so ganz ohne Höhenmeter-Training an den Start zu gehen. Zu spät. Jetzt heißt es beißen. Und das nach nur 30km. Das wird eine lange schwierige Nacht.

 

In der Nacht ging es immer höher in die Berge. Damit wurde es auch kälter. Knapp 1 Grad weniger bei 100m Höhendifferenz. Da kann es schon kühl werden. Bis 5 Grad sanken die Temperaturen. Das wäre aber nicht so schlimm gewesen, wenn nicht der eisige Wind auf den „Plains“ gewesen wäre. Man hatte das Gefühl als fliegt man davon. Nein, noch immer keine Jacke. Läufer-Kollegen zogen sich die Jacken an. Zogen sich die Jacken aus. Zogen an. Zogen aus. Das Spielchen wollte ich mir ersparen. Also Zähne zusammenbeißen und durch.

Gegen 8:00 Uhr wurde es dann langsam hell. Es stellt sich heraus, dass meine Lampe nicht gerade optimal für die Witterungsverhältnisse war. Die Lampe hat einfach nicht genügend die Umgebung ausgeleuchtet. Es zwang mich in großen Teilen nur zum gehen, da ich die Konturen am Boden nicht erkannt hatte. Wegen des feuchten Untergrundes waren die von Matsch bedeckten Steine und Wurzeln vom flachen Untergrund nicht mehr zu unterscheiden.

Es wurde endlich hell. Taschenlampe weg. Aber ich hatte mit Sicherheit bei dem Tempo, was ich hatte, noch eine Nacht vor mir. Einmal Batterie wechseln muss ich auf jeden Fall.

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Der Boden war stark durchweicht. Wenn ich als erstes gelaufen wäre, wäre der Boden vom Untergrund vermutlich noch erträglich gewesen. Aber vor mir waren schon etliche Läufer. Wen wundert‘s. Da kamen wir zu meinem nächsten großen Problem: Laufschuhe. Vielleicht hätte ich zu Hause doch für das Trailpaar entscheiden sollen. Ich stand im Zwiespalt mit mir: Nicht eingelaufene Trailschuhe verwenden oder auf alt Bewährtes zurückgreifen. Also entschied ich mich für meine Laufschuhe. Hier war es dann eher ein Bergschlittern als ein Berglaufen. Bei 20 Stürzen habe ich aufgehört zu zählen. Toi Toi Toi. Bis auf eine kleine Verstauchung an meinem typischen rechten Fuß ist immer alles glatt gelaufen.

Nach leichtem Regen und noch einmal einem kleinen Temperatursturz in der Nacht kam ich dann endlich nach knapp 28 1/2 Stunden im Ziel an.

Ein großer Kampf. Aber ich hatte die Herausforderung geschafft.

Meine Frau Silke empfang mich überglücklich im Ziel und ich konnte endlich schlafen.

Es war eine tolle und sehr gut organisierte Veranstaltung. Kann ich nur empfehlen.

Herzlichen Dank an das MUIT Team für die Einladung.